• 23 May 2020

Mit Magnetfeldtherapie die Selbstheilungskräfte fördern

Mit Magnetfeldtherapie die Selbstheilungskräfte fördern

Einige Menschen schwören auf die heilenden Kräfte von Magnetfeldern, etwa um Schmerzen zu lindern.

Die Magnetfeldtherapie geht davon aus, dass alle Lebewesen ein elektromagnetisches Feld besitzen, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst beziehungsweise geschwächt werden kann, wodurch gesundheitliche Probleme entstehen. Mithilfe verschiedener Arten von Magnetfeldtherapie soll das elektromagnetische Feld im Körper positiv beeinflusst und so die Gesundheit wiederhergestellt werden.

Es gibt verschiedene Formen der Magnetfeldtherapie: Unterschieden werden die statische und die pulsierende Therapieform. Beide sind nicht-invasiv. Daneben gibt es die invasive Magnetfeldtherapie, die auch Elektro-Osteostimulation genannt wird. Es ist davon auszugehen, dass bereits vor rund 2000 Jahren Heilkundige in China magnetische Steine zur Behandlung einsetzten. Auch die alten Römer und Ägypter sollen die Kraft von Magnetsteinen, Magnetstäben und Magnetschmuck genutzt haben. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates (460 bis 375 v.Chr.) vermutete ebenfalls, dass Magnete eine Heilkraft besitzen, und Paracelsus (1493 bis 1541) bezog ebenfalls regelmäßig Magnete in seine Therapiearbeit mit ein.

Die Anwendungsgebiete waren breit gefächert und reichten von Depressionen über Hämorrhoiden und Entzündungen bis hin zur allgemeinen Stärkung der Gesundheit und Anregung der Selbstheilungskräfte. Laut Überlieferungen soll der Arzt Franz Anton Mesmer (1734 bis 1815) sogar einer blinden Pianistin mit Hilfe einer „Magnetkur“ ihr Augenlicht zurückgegeben haben. 

Durch die Entdeckung der Elektrizität ergaben sich für die Anwendung der Magnete ganz neue Möglichkeiten. Die „neue“ Magnetfeldtherapie, die sich daraufhin entwickelte, hatte mit der „alten“ Magnettherapie wenig gemein. im 19. und 20. Jahrhundert haben sich viele Wissenschaftler mit den biophysikalischen und physiologischen Wirkungsmechanismen der Magnetfeldtherapie beschäftigt. Doch sind diese bis heute noch nicht vollkommen erforscht und bestätigt, obwohl mittlerweile tausende Veröffentlichungen medizinischer Studien bezüglich der Wirksamkeit bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden vorliegen. 

Die heute überwiegend angewandten Therapieformen gehen maßgeblich auf ein Verfahren zurück, das der Chirurg Fritz Lechner und der Physiker Werner Kraus in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts gemeinsam entwickelten. Dabei wurden erstmals pulsierende Magnetfelder eingesetzt.

Die Magnetfeldtherapie fußt auf der Tatsache, dass jedes Lebewesen beziehungsweise jede menschliche Zelle ein elektromagnetisches Feld besitzt. Es wird angenommen, dass gesundheitliche Beschwerden entstehen, wenn dieses Feld durch verschiedene Einflüsse geschwächt wird. Bei der Magnetfeldtherapie wird mit Hilfe von technischen Geräten ein schwaches Magnetfeld erzeugt, welches das elektromagnetische Feld in den Zellen positiv beeinflussen und so die Gesundheit wiederherstellen soll.

Der kleinste „lebende“ Baustein des Menschen ist die Zelle. Jeder Mensch besteht aus ungefähr 100 Billionen Zellen. Jede einzelne von ihnen muss permanent mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Zwischen der Außen- und der Innenseite der Zellmembran herrscht elektrische Spannung, das sogenannte Membranpotential. Die Zellen kommunizieren ständig miteinander. Falsche Ernährung, Umweltbelastungen, Stress und vieles mehr können sich negativ auswirken. Dadurch können die Zellen nicht mehr richtig arbeiten. Kommen weitere Belastungen wie Rauchen, Alkohol oder Ähnliches hinzu, können Beschwerden wie zum Beispiel chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Leistungsabfall und Schlafstörungen entstehen.

Das Membranpotential der Zellen besitzt normalerweise eine Spannung von siebzig bis neunzig Millivolt. Vertreter der Magnetfeldtherapie gehen davon aus, dass kranke Zellen ein geringeres Membranpotenzial aufweisen als gesunde Zellen. Durch den Einsatz des Magnetfelds sollen die Zellen durch einen Energieschub revitalisiert werden, um eine Linderung der Beschwerden oder gar Heilung zu bewirken. Dabei soll die Gefäßdurchblutung und damit die Sauerstoffversorgung und der Energiestoffwechsel der Zellen verbessert werden. Auch die Abwehrkräfte sollen durch die Behandlung gesteigert werden.